Übergabe und Segnung des neuen Mehrzweckfahrzeugs
Mit dem allseits bekannten Zitat des Fußballtrainers Giovanni Trappatoni „Wir haben fertig …“ hat Kommandant Michael Werner die Übergabe des neuen Mehrzweckfahrzeugs an die Feuerwehr Schnaittenbach eingeleitet.
Er spielte damit auf die nun vollständige Umsetzung des 2011 geborenen Fahrzeugkonzepts für die Feuerwehr an. Damit sei die Feuerwehr Schnaittenbach nun auch im Bereich der Fahrzeugausstattung auf dem neuesten Stand. Nach der Indienststellung des Hilfeleistungslöschfahrzeugs HLF 20 und des Gerätewagens Logistik GW-L1 im Jahr 2015 sowie des Löschfahrzeugs LF 20 KatS im November 2019 stand noch der Ersatz des im Jahr 2007 als Gebrauchtfahrzeug von der Polizei Niedersachsen erworbenen Mehrzweckfahrzeugs auf der Agenda.
Unter dem Aspekt „wie viel Feuerwehr braucht eine Kleinstadt wie Schnaittenbach“ und einem sehr wohl vorherrschenden Kosten-Leistungs-Gedanken wurde im August 2020 der offizielle Antrag auf Neubeschaffung eines den aktuellen Anforderungen entsprechenden Mehrzweckfahrzeugs gestellt und in der Sitzung des Stadtrats am 15. Oktober 2020 nach ausführlicher Vorstellung und Diskussion des Konzeptes schlussendlich mehrheitlich genehmigt.
In vielen Sitzungen und Besprechungen sowohl feuerwehrintern als auch mit der Stadt Schnaittenbach und den Herstellern MAN und Furtner & Ammer wurde das nun zur Übergabe fertiggestellte Fahrzeug geplant und konzipiert. Dabei stand von Anfang an auch die Verwendung als fester Bestandteil des Katastrophenschutzkonzeptes des Landkreises Amberg-Sulzbach und im Bedarfsfall als zweites Führungs- und Verbindungsfahrzeug des erweiterten Hilfeleistungskontingents im Raum. Die Notwendigkeit, ein Führungsfahrzeug mit entsprechendem Equipment vorzuhalten, stand sowohl aus Sicht der Feuerwehr als auch der Stadtverwaltung und auch der Kreisbrandinspektion nie in Frage. Hinzu komme, so der Kommandant, dass seit Jahresbeginn 2020 die Feuerwehr Schnaittenbach, ebenso wie weitere fünfzehn große Feuerwehren im Landkreis, eine Abschnittsführungsstelle für einen vorbestimmten Teil des Landkreises verantwortet. Dieses Konzept sieht neben einer stationären Führungs- und Koordinierungsstelle in den jeweiligen Gerätehäusern auch ein entsprechend ausgerüstetes Führungsfahrzeug für Flächen- und Großschadenslagen vor. Im neu erstellten Katastrophenschutzkonzept für die Stadt Schnaittenbach findet das neue Fahrzeug deshalb letztendlich auch die erforderliche Berücksichtigung. Trotz der dem aktuellen Stand der Technik und Lehre entsprechenden Ausrüstung wird das Fahrzeug aber auch bei Kleineinsätzen wie Ölspuren, Baum über der Fahrbahn und sonstigen kleineren technischen Hilfeleistungen eingesetzt, so dass die Großfahrzeuge nicht blockiert und wegdisponiert werden.
Der Dank des Kommandanten Michael Werner galt schließlich dem Stadtrat, der Stadtverwaltung und vor allem auch dem Fahrzeugbeschaffungsteam für die gesamten Vorarbeiten bis hin zur Erstellung der Ausscheibungsunterlagen. Schließlich bat Michael Werner Pfarrer Stefan Fischer und Pastoralreferenz Andreas Hornauer um die Segnung des Fahrzeugs. Kreisbrandinspektor Martin Schmidt wünschte den Aktiven, die mit dem Fahrzeug bei Einsätzen und Übungen unterwegs sein werden, eine jederzeit unfallfreie Rückkehr in das Gerätehaus. Bürgermeister Marcus Eichenmüller ging auf die Notwendigkeit einer entsprechenden Ausrüstung für die Feuerwehren im Allgemeinen und insbesondere entsprechender Fahrzeuge zum Schutz und für die Sicherheit aller Bürgerinnen und Bürger ein.
Die offizielle Einweihung des Fahrzeugs wird entsprechend einem Beschluss aller Kommandanten der vier Feuerwehren der Stadt Schnaittenbach im September in Neuersdorf stattfinden. Dort werden dann die vier in den letzten drei Jahren übernommenen Fahrzeuge für die Feuerwehren Neuersdorf, Kemnath und Schnaittenbach feierlich eingeweiht.
Einer kurzen informativen Vorstellungsrunde schloss sich mit einem kleinen Stehempfang der gemütliche Teil im Gerätehaus an.
Zeitplan Ersatzbeschaffung Mehrzweckfahrzeug:
- November 2011: Erstellung Fahrzeugkonzept
- 01.08.2020: Antrag auf Ersatzbeschaffung
- 23.07.2020 und 15.10.2020: Vorstellung im Stadtrat
- 01.09.2020: Beginn Erstellung Ausschreibung
- 04.02.2021: Submission
- 25.02.2021: Freigabe Bestellung
- 26.10.2021: Erstabstimmung mit Aufbauhersteller
- Dezember 2021/Januar 2022 diverse Abstimmungsgespräche mit MAN und Furtner & Ammer
- 17.01.2022: Anlieferung Beladung Los 3
- 10.02.2022: Anlieferung Fahrgestell bei Furtner & Ammer
- 14.03.2022: Beginn Auf- und Ausbau
- 17.03.2022: Anlieferung Funktechnik
- 08.04.2022: Baubesprechung mit Aufbauhersteller
- 13.05.2022: Auslieferung und Übergabe
Kostenzusammenstellung:
- Bruttokosten Los 1 Fahrgestell (MAN): 54.150,00 EUR
- Bruttokosten Los 2 Aufbau (Furtner & Ammer): 59.751,00 EUR
- Bruttokosten Los 3 Beladung FA. Krümpelmann): 2.978,00 EUR
- Bruttogesamtkosten: 116.874,00 EUR
- Zuschuss Freistaat Bayern 16.300,00 EUR
- Nettokosten für die Stadt Schnaittenbach 100.574,00 EUR
Bilder und Text: Uli Reindl (FF Schnaittenbach)