Feuerwehr zieht über zwei Jahre Bilanz

Gut zwei Jahre mussten die Aktiven und die Mitglieder der Feuerwehr Eschenfelden auf die Einladung zu ihrer Dienst- und Jahreshauptversammlung warten. Während der Pandemie hatte die Vorstandschaft und die Kommandanten entsprechend darauf verzichtet solche Veranstaltungen abzuhalten. Nun fand erstmals wieder eine Versammlung der Floriansjünger im evangelischen Gemeindehaus in Eschenfelden statt.

von links: Jürgen Leißner (Ehrung für CSA-Grundlehrgang), Erster Kommandant Richard Leißner, Zweiter Kommandant Hans-Jürgen Pöllinger, Kassenprüfer Marko Hieltel, die Vorstände Bernd Pilhofer und Alexander Gössl, Kreisbrandinspektor Hans Sperber und Bürgermeister Hermann Mertel.

 

Bevor Kommandant Richard Leißner in seinem Rechenschaftsbericht einstieg, bedankte er sich bei allen Kameraden für das Geleistete und engagierte Mitwirken, auch wenn es die letzten beiden Jahre nicht einfach war. Insgesamt wurde die Wehr in den Jahren 2020 und 2021 zu 25 Einsätzen gerufen. Dabei kamen insgesamt 324 Einsatzstunden. Dabei hob Leißner einige Einsätze besonders hervor. In der Silvesternacht auf 2020 kam es kurz nach Neujahr zum ersten Einsatz. Der gemeldete Garagenbrand an einem Gasthaus in Hirschbach ging zum Glück glimpflich aus, waren doch im Nebengebäude Gastanks untergebracht. Ebenfalls einen glücklichen Ausgang hatte ein Verkehrsunfall auf der Kreisstraße AS6 Höhe Eggenberg. Dort fuhr ein Harvester auf der Kreisstraße Rückwärts um die Kurve, dies konnte ein PKW-Fahrer nicht sehen, der Harvester fuhr ihm mit dem linken Hinterreifen über die Motorhaube bis kurz vor die Windschutzscheibe. Anfang Dezember 2020 wurde man zu einer Personensuche nach Unterklausen alarmiert. Die vermisste Person konnte leider nur noch Tod im Stausee im mittelfränkischen Happurg vorgefunden werden. Ebenso hart ging Leißner der Einsatz zu einer Türöffnung in Eschenfelden nach, bei der man einen eigenen langjährigen Kameraden nur noch leblos vorfinden konnte. Diese beiden Einsätze waren nicht leicht für alle Einsatzkräfte. Im Jahr 2021 kam es zu zwei Zimmerbränden in Hirschbach, bei denen beide Gebäude jeweils im Nachgang erstmals unbewohnbar waren. Hier zeigte sich wie wichtig Feuerwehren in allen Hauptorten der Gemeinde sind, so Leißner weiter. In den beiden Jahren wurde man insgesamt zweimal zum Absichern von Landungen eines Rettungshubschraubers alarmiert. Bei einem Motorradunfall am 01. April vergangenen Jahres war es sogar der Premierenflug des neuen Rettungshubschraubers Christoph 80. Obwohl der Übungsbetrieb während Corona weitgehend stillstand, lobte Leißner die stets hervorragende Arbeit aller Einsatzkräfte. Der Dank galt auch der Kirwagemeinschaft Eschenfelden, welche der Wehr ein Tablet für ihr Löschgruppenfahrzeug spendiert hatte. Mit Stefan Pirner konnte zudem ein neuer Aktiver in der aktiven Mannschaft begrüßt werden. Thomas Schober und Jürgen Leißner absolvierten das Fahrsicherheitstraining, welches vom Kreisfeuerwehrverband angeboten wird. Gemeinsam mit der Feuerwehr Königstein fand eine Übung zur technischen Hilfeleistung statt. Eine enorme Erleichterung bei Einsätzen ist nun auch der installierte Alarmmonitor im Gerätehaus in der Rathausstraße, der aus Spendengeldern von Arbeitskollegen des verstorbenen Kameraden angeschafft werden konnte. Um auch weiter mit der Zeit zu gehen, fanden Online-Schulungsabende statt. Gemeinsam mit dem ASB-Jura unterhielt man eine Corona-Teststelle, die jederzeit gut angenommen wurde. Eines der Jahreshighlights im vergangenen Jahr war der Besuch des Feuerwehr Fachmagazins Feuerwehr UB. Redakteur Thomas Birkner interviewte Zeitzeugen der Wehr zum historischen Gasbrand am Gasspeicher bei Pruppach, der seinen 50. Jahrestag feierte.

Gratulieren konnte Kommandant Richard Leißner dann auch den beiden Jugendfeuerwehrlern Sebastian Pöllinger und Peter Mertel zum erfolgreich abgelegten Wissenstest. Jürgen Leißner überreichte er die Urkunde zum erfolgreich abgelegten Lehrgang zum Chemikalienschutzanzugträger, welche er sich über seine Doppelmitgliedschaft bei der Feuerwehr Auerbach erworben hatte.

Jürgen Leißner war es dann auch der den Bericht für die Atemschutzgeräteträger der Gemeinde präsentierte. Insgesamt könne man derzeit auf 21 Frauen und Männer in der Gesamtgemeinde zurückgreifen. Mit Andreas Appel von der Feuerwehr Achtel und Manfred Appel von der Feuerwehr Hirschbach konnten zwei neue Kameraden hinzugewonnen werden. Für 2022 stehen mit Stefan Pirner von der eigenen Wehr und Ramona Schwemmer von der Feuerwehr Hirschbach bereits die nächsten potenziellen Geräteträger für den Grundlehrgang bereit. Auch für die Geräteträger war der Übungsbetrieb eingeschränkt, so Leißner weiter. Nur einige wenige konnten abgehalten werden. Eine davon auf dem Gasspeicher in Pruppach. Jürgen Leißner bedankte sich bei der Gemeinde für die Anschaffung der neuen Handschuhe für die Geräteträger, sowie für die Anschaffung der acht neuen Atemschutzgeräte der Firma Dräger. Im Ausblick freute sich Jürgen Leißner auf die gebuchten 10 Plätze im Brandcontainer der Berufsfeuerwehr Nürnberg.

Anschließend durfte Jürgen Leißner das ausgearbeitete Fahrzeugkonzept, welches bereits im Gemeinderat behandelt wurde, vorstellen. Er erläuterte das Konzept, welches als Ersatzbeschaffung für das Löschgruppenfahrzeug LF 8/6 bis zum Jahr 2030 die Kombination aus einem Mittleren Löschfahrzeug MLF und einem Mannschaftstransportwagen MTW vorsieht. Bis dann müsse auch die Frage für einen zweiten Stellplatz geklärt sein.

Einen kurzen Bericht hatte Vorstand Bernd Pilhofer. Nach dem noch erfolgreich abgehalten Preisschafkopf im Januar 2020 fielen dann alle weiteren geplanten Veranstaltungen coronabedingt aus. Zusammen mit der Kirwagemeinschaft hatte man eine Corona-Einkaufshilfe auf die Beine gestellt. Bei den Hochzeiten von Kamerad Florian Hölzl und seiner Carmen in Eschenfelden, sowie von Kamerad Jürgen Leißner und seiner Veronika in Auerbach wurde Spalier gestanden. Geplant hat der Feuerwehrverein für das laufende Jahr wieder gemeinsam mit allen Vereinen das Dorffest und die Kirchweih im September. Zudem soll ein Feuerwehrgrillfest am Gerätehaus abgehalten werden.

Kurz fielen auch die beiden Kassenberichte von Vereinskassier Hermann Mertel aus. Ohne die Feste fehlen die entsprechenden Einnahmen. Der Kassenbericht für 2020 schloss mit einem geringfügen Minus, dafür konnte im Folgejahr 2021 ein geringes Plus verzeichnet werden. Haupteinnahmen in der Zeit waren Spenden aus der Bevölkerung und zu Hochzeiten. Insgesamt stehen die Finanzen der Feuerwehr auf einem soliden Polster. Die beiden Kassenprüfer Marko und Timo Hieltel bescheinigten eine hervorragende Kassenführung, die Versammlung erteilte der Vorstandschaft die entsprechende Entlastung für beide Jahre. Im Anschluss wurden Marko und Timo Hieltel in ihrem Amt als Kassenprüfer bestätigt und wieder gewählt.

Seitens der Landkreisführung überbrachte Kreisbrandinspektor Hans Sperber aus Achtel die Grußworte auch im Namen von Kreisbrandrat Fredi Weis. Er wies abermals auf die Wichtigkeit der Ortsfeuerwehren hin. Was erst kürzlich der Sturm wieder gezeigt hat. Alle drei Gemeindewehren waren im Einsatz. Bäume waren über Straßen und in Stromleitungen gefallen.

Bürgermeiste Mertel lobte in seinem Grußwort die Arbeit der Gemeindefeuerwehren und die Zusammenarbeit. Er betonte, dass die Gemeinde auch in Zukunft in das Feuerlöschwesen investieren wird.