Atemschutzträger üben im Brandcontainer

Dichter Rauch quillt aus dem Brandcontaineranlage der Feuerwehr Nürnberg an der Feuerwache 4 nahe des Nürnberger Hafens. Zehn Atemschutzgeräteträger aus den Feuerwehren Eschenfelden, Achtel, Hirschbach und Auerbach i. der Oberpfalz begeben sich freiwillig in die bis zu 600 Grad heiße Anlage. Sie trainierten mit zwei Ausbildern der Berufsfeuerwehr Nürnberg Grundlagen des Atemschutzeinsatzes.

Denn zwei Jahre Pandemie und fehlende Übungen machen sich auch im täglichen Handling der Feuerwehren bemerkbar. Gleichzeitig aber auch wieder glücklicherweise fehlt manch jungen Feuerwehrkameraden die Praxis als Atemschutzgeräteträger.

Um die Grundlagen und verschiedene Techniken bei den Aktiven wieder in das Gedächtnis zu rufen, schickten die Kommunen Hirschbach und Auerbach, beide im Inspektionsbereich III des Kreisfeuerwehrverbandes Amberg-Sulzbach, zehn Geräteträger in den Brandübungscontainer. Am Freitagnachmittag opferten die Floriansjünger rund vier Stunden ihrer Freizeit für die Möglichkeit in Nürnberg zu trainieren. Bevor es in den Container ging, gab es nochmals kurze Theorieauffrischung der Ampel-Regel und Strahlrohrtraining sowie verschiedenste Varianten der richtigen Türöffnung in den Brandraum. Anschließend ging es zur Wärmegewöhnung in den gasbefeuerten Container.


Mit Schutzkleidung, aber ohne Handschuhe und Helm. Bis etwa 190 Grad ging es noch im Stehen für die Floriansjünger. Der tiefere Schritt Richtung Boden sollte dann die Temperaturschichten in den verschiedenen Höhen des Raumes verdeutlichen. Die Gruppe kniete folglich am Boden und lauschte den Ausführungen des Ausbilders. Danach ging es ausgerüstet mit Maske und Atemschutzgerät wieder in die Anlage. Simuliert wurde den Floriansjüngern dann mehrmals eine Rauchgasdurchzündung, der sogenannte „Flashover“. Die effektive Rauchgaskühlung mittels einiger Löschtechniken galt es dann im Handling zu verfestigen. Als letzte Station an diesem Tag galt es dann jeweils truppweise das Einsatzszenario eines Zimmerbrandes mit einer vermissten Person abzuarbeiten. Unter absoluter Nullsicht ein wahrlicher Kraftakt für alle Geräteträger. Denn auch hier soll einem die Anlage die Realität näherbringen, wie fühlt sich Nullsicht an.

Rund 10 Minuten dauerte die letzte Station im Container. Die fünf Trupps konnten alle erfolgreich die vermisste Person finden und „Feuer aus“ an den Übungsleiter melden. Danach waren alle froh, sich ihrer verschwitzen Schutzkleidung entledigen zu können. Doch auch fürs Ausziehen gibt’s Vorschriften und diese wurden befolgt. Denn die Kleidung ist im Ernstfall durch den Ruß kontaminiert und der Feuerkrebs macht auch vor freiwilligen Feuerwehren keinen Halt. Deshalb bildete das sichere Entkleiden der Schutzkleidung den Abschluss der Übung.